Pochierter Rhabarber oder wie gewonnen, so zerronnen

Hej meine lieben food for the soul – lover, gleich mal vorab eine kleine Anekdote, denn bei diesem Beitrag, den ich heute schreibe, habe ich mehr als ein breites Grinsen im Gesicht. Und bei den Gedanken, die mir gerade durch den Kopf wandern, muss ich manchmal auch herzhaft in den Bildschirm lachen 🙂 Pochierter Rhabarber gelungen – Rhabarber Torte tot. Oder so ähnlich.

Die Rhabarber-Torten-Story

Ursprüglich hatte ich eine Rhabarber-Torte vom Feinsten für Euch vorbereitet. Gesund, lecker, der Saison entsprechend mit einem Hauch von Frühling. Der Tortenboden samt Frischkäsefüllung sah sowas von gut aus und wartete bereits in den Startlöchern unseres Kühlschranks darauf, belegt und anschließend fotografiert zu werden.

Gleich in den frühen Morgenstunden machte ich mich nun an die finale Arbeit: Rhabarber pochieren, Torte damit belegen und mit Rhabarber-Tortenguss toppen.

Rhabarber pochieren – hatte ich vorher noch nie gemacht. Ich wollte aber keinen so grün-rosa gefleckten Rhabarber auf meinem Törtchen haben und dem Ganzen ein schön gleichmäßig rotes Antlitz verschaffen. So schön rot wie die Kappe vom Rotkäppchen, mindestens… Das ist zwar etwas Aufwand und einfacher wäre es sicher den gefleckten Rhabarber mit Streuseln verschwinden zu lassen. Aber nein, ich habe da meinen Anspruch und den will ich auch meist durchsetzen, wenn es um schöne Torten fürs Auge geht.

Pochierter Rhabarber ja – Rhabarber Torte nö

Gesagt, getan, der Rhabarber war pochiert und sah wunderschön gleichmäßig rot aus. Ich war so glücklich und meine damit belegte Torte in eigens kreiertem Geo-Muster (extra für Euch im 45° Winkel abgemessen mit Geodreieck, damit auch alle Stückchen perfekt ins Muster passen – ja ja…) sah so traumhaft schön aus. Danach den Rhabarbersaft mit Gelatine angerührt und den abgekühlten Guss gleichmäßig und gaaaanz vorsichtig – damit sich keine unschönen Luftblasen bilden – über den Rhabarber verteilt. Hach, war das ein Anblick und ich war so stolz! Bis… ja bis mein Blick Richtung Tortenboden wanderte und sich meine sonst eher chinesen-alike kleinen Sehorgane immer größer wurden und mir glubschaugenartig fast aus dem Gesicht gefallen sein mussten. Gottseidank war kein Spiegel in unmittelbarer Nähe.

Was ich da sah, war nicht so fein, der Tortenring war nicht ganz dicht und mein eben angerührter Guss machte sich gerade darüber her, den Tortenboden schön rosa einzuweichen. Dröpje für Dröpje floss mein schöner Rhabarberguss nun durch ein winziges Loch zwischen Frischkäsemasse und Tortenring hinunter. Volltreffer! Drei Stunden Arbeit für die Katz! Ok, ich schrieb mein Törtchen dann als Erfahrungsschatz ab, buxierte das durchgeweichte Trauerspiel in den Kühlschrank, damit wenigstens die Flüssigkeit im Tortenboden fest werden konnte und dieser nicht matschig daherkam.

Lecker war mein Törtchen allemal, wir hatten es sehr schnell weggeputzt. Aber der Anblick…

So, genau deshalb zeige ich Euch heute nur, wie man Rhabarber pochiert. Und nicht das klägliche Trauerspiel. Oder doch? Lieber nicht? Oder doch? Schreibt es mir doch einfach in den Kommentaren.

 

Rhabarber roh und pochiert

Rhabarber links roh und rechts pochiert

Pochierter Rhabarber

Was Ihr braucht:

Zubereitung

Zuallererst wird der Rhabarber geputzt, gewaschen und in Rauten geschnitten. Schaut, dass Ihr einigermaßen gleich dicke Rhabarberstangen erwischt, damit das Muster am Ende gut passt. Ich habe das erste Stück im 45° Winkel zugeschnitten, um sicherzugehen, dass das Muster auf meiner Torte nicht schief und krumm wird. Anschließend habe ich ausgehend von meiner „Vorlage“ alle Rhabarberstücken gleich groß zugeschnitten.

Die Rhabarberstücken legt Ihr schön gleichmäßig und dicht beieinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech, die runde Seite der Stücken zeigen zuerst nach oben.

Auf dem Rhabarber die aufgetauten Himbeeren gleichmäßig verteilen, anschließend den Himbeersirup ebenfalls gleichmäßig darüber gießen, bis alle Rhabarberstücken gut bedeckt sind.

Lasst das Ganze ein paar Minuten (10 Minuten dürften reichen) so ruhen. Danach die Rhabarberstückchen wenden, so dass die runde Seite nach unten zeigt, also direkt auf dem Backblech aufliegt. Mit einem Silikon-Backpinsel verteilt Ihr die Himbeeren und den Sirup nochmal schön und dann ab damit auf die mittlere Schiene in den auf 125 °C vorgeheizten Backofen und ca. 20 Minuten backen.

Passt bitte auf, dass der Rhabarber noch bissfest bleibt, lieber etwas früher aus dem Backofen holen als zu spät. Wenn der Rhabarber zu lange im Ofen bleibt, dann wird er sehr weich und fällt Euch eventuell auseinander.

Mit dem Backpinsel die Rhabarberstückchen von den Himbeeren befreien und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Nun könnt Ihr Eure Torte, Kuchen, Dessert oder was auch immer nach Herzenslust mit dem schön gleichmäßig roten Rhabarber belegen.

 

 

Pochierter Rhabarber

Pochierter Rhabarber

Tipps

  • Anstelle des Himbeersirups könnt Ihr auch anderen rot färbenden Sirup benutzen, falls Ihr Himbeere nicht mögt. Denkbar sind zum Beispiel auch Erdbeer-, Johannisbeer- oder Cranberrysirup.
  • Auf diese Art und Weise könnt Ihr mittels Pochieren natürlich auch anderes Obst rot einfärben. Äpfel, Birnen, Pfirsiche… da gibt es sicher noch Einiges.
  • Den übrig gebliebenen Sud aus Himbeersirup und Saft könnt Ihr wunderbar wiederverwenden für Tortenguss (Passt aber schön auf, dass Euer Tortenring auch dicht ist oder benutzt eine Springform).
  • Ich habe die Anleitung für den pochierten Rhabarber unter Früchte verschlagwortet. Rhabarber gehört aber botanisch gesehen zum Gemüse.

Du hast mein Rezept für Pochierten Rhabarber ausprobiert?

Wenn Du meine Rezept an anderer Stelle veröffentlichen möchtest, dann verlinke bitte diese Seite.

Tagge mich bei Instagram mit @foodforthesoul.de oder #foodforthesoul.de, so dass ich Dein nachgemachtes Werk anschauen kann! Gerne erwähne ich diese in meinen Stories.

Hinweis:

Diese Seite kann Affiliate-Links enthalten, die mir eine kleine Provision einbringen, wenn Du Produkte darüber kaufst. Für Dich entstehen dabei keine zusätzlichen Kosten. Mehr Informationen dazu in der Datenschutzerklärung.

Noch mehr leckere Rezepte

Nougattaler – einfache Nougat Plätzchen wie vom Bäcker

Nougattaler – einfache Nougat Plätzchen wie vom Bäcker

Nur noch zwei Wochen bis zum ersten Advent und du hast noch keine Idee, welche Weihnachtsplätzchen deinen Kaffeetisch zieren sollen? Da empfehle ich dir wärmstens meine Nougattaler - das sind einfache Nougat-Plätzchen mit einer Glasur aus Schokolade. Für die...

Saftiger Marmorkuchen – bestes Rezept für Marmor-Gugelhupf

Saftiger Marmorkuchen – bestes Rezept für Marmor-Gugelhupf

Heute komme ich mal mit einem kleinen Food-Quiz im die Ecke. Was meinst du, wieviel mal pro Monat wohl so ein saftiger Marmorkuchen bei Google gesucht wird? 100, 1.000 oder gar 10.000 mal? Ok, ich will dich nicht lange auf die Folter spannen: Bis zu 100.000 mal pro...

Nürnberger Elisenlebkuchen – das Original super saftig

Nürnberger Elisenlebkuchen – das Original super saftig

Sobald der Oktober herum ist, startet bei mir jedes Jahr auf's Neue die Vorfreude auf Weihnachten mit dem Backen der ersten Plätzchen und Lebkuchen. Dieses Jahr habe ich mir Nürnberger Elisenlebkuchen vorgeknöpft. Die aus dem Handel sind ja schon echt lecker und ich...

 

Hi, ich bin Conny,

leidenschaftliche Köchin, Bäckerin, Fotografin und Autorin von food for the soul

Meine Rezepte, Tipps und Tricks rund ums Kochen und Backen teile ich hier mit dir, um deinen Alltag in der Küche zu erleichtern.

Du suchst Geschenkideen und Küchentipps? Dann bist du hier genau richtig!

 

Lass‘ dich von mir inspirieren und mit einer Prise Humor das Leben versüßen.

Du willst mehr über mich erfahren?

Komm mit, schnapp dir einen Kaffee oder Tee, werfe einen Blick hinter die Kulissen und lese mehr…

 

Kommentare

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner