Es ist noch nicht lange her, da habe ich für uns vegetarische Yufka (auch Dürüm oder Wrap genannt) zuhause selbst gemacht. Das geht super schnell und alle lecken sich ihre zehn Finger danach. Übrig bleibt meist eine Menge Weiß- und Rotkohl. Den Weißkohl verwerte ich dann meist zu Schmorkohl – mein Rezept dafür findet sicher auch bald den Weg auf meinen Blog. Aus dem Rotkohl wurde ein klassischer Rotkrautsalat – ein einfaches Rezept wie aus früheren Zeiten. So richtig gut durchgezogen einfach lecker und der Salat strotzt nur so vor Vitamin C. Wer sich also in der kalten Jahreszeit etwas Gutes tun will, raspelt mal schnell ein bisschen Rotkohl. Ich mache das wie anno dazumal per Hand. Dazu benutze ich die grobe Raspel einer Vierkantreibe*. Das ist die Fläche mit den großen Löchern. Obwohl die Löcher groß sind, kommt der Rotkohl am Ende ziemlich fein geraspelt heraus. Und genau so mag ich den Rotkrautsalat.
Zubereitung vom klassischen Rotkrautsalat
Obwohl der Rotkrautsalat schnell fertiggestellt ist, gibt es hier eine Besonderheit zu beachten. Das geraspelte Kraut vermischst du erst einmal mit dem Salz und knetest es dann mit der Hand für einige Minuten. Jawoll, du hast schon richtig gelesen. Durch das Kneten bekommt der Salat seine spezielle Konsistenz und wird dadurch auch bekömmlicher. Erst danach gibt du die übrigen Zutaten hinzu und verrührst alles zusammen.
Am besten schmeckt der Salat, wenn er noch über Nacht durchziehen kann. Dann können sich erst so richtig richtig alle Aromen entfalten. Berücksichtige das in deiner Planung, wenn du den Rotkrautsalat lieben Gästen servieren möchtest. Bereite ihn einfach schon am Vortag zu und voilá, dein Salat wird es dir mit einem intensiven Geschmack danken. Wer möchte, kann dem Salat auch noch geriebenen Apfel hinzufügen, um ihn etwas fruchtiger zu machen.
TIPP: Benutze beim Raspeln und Kneten des Rotkohls unbedingt Einmal-Handschuhe*. Es sei denn du möchtest schon ein bisschen in Richtung Halloween vorauseilen und deine Nachbarn erschrecken.
Warum eigentlich Rotkohl und Blaukraut?
Im Norden und in der Mitte Deutschlands sagt man eher Rotkohl bzw. Rotkraut und im Süden Deutschlands Blaukraut. Aber warum eigentlich und was ist nun korrekt?
Fakt ist: Rotkraut als auch Blaukraut bezeichnet ein und dasselbe Gemüse. Den Unterschied macht der pH-Wert des Bodens in der Region, wo das Gemüse wächst. Denn dieser beeinflusst die intensive Färbung des Kohls. Ist der Boden sauer, werden die Blätter des Kohls rötlicher und in alkalischen Böden sind die Blätter bläulicher. So lassen sich auch die regionalen Unterschiede erklären.
Alles in allem spielt die Chemie hier eine große Rolle. Der Pflanzenfarbstoff Anthocyan ist für die Blaufärbung des Kohls verantwortlich, der je nach ph-Wert seiner Umgebung mehr rötlich (sauer) oder basisch (bläulich) erscheint.
Die Farbe des Rotkrautsalates wird ebenso durch die Art der Zubereitung beeinflusst. In meinem Salat habe ich Säure verwendet (Essig, Zitronensaft), deshalb kommt die rote Farbe des Rotkohls sehr intensiv heraus. Zucker und Natron würde eher die blaue Farbe fördern.
Klassischer Rotkrautsalat - einfaches Rezept
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Nützliche Helfer
Zutaten
- 1 kleiner Rotkohl ca. 500 bis 750 Gramm
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 3 EL Kräuteressig oder Weinessig
- 1 EL Pflanzenöl*
- 2 EL Zucker*
- 1 TL Salz*
- Saft von 1/2 Zitrone
- Pfeffer nach Geschmack
Anleitungen
- Zuerst vom Rotkohl die äußeren, unschönen Blätter entfernen. Anschließend waschen, halbieren und ggf. vierteln.
- Nun den Rotkohl fein reiben. (Ich persönlich benutze eine Vierkantreibe und davon die grobe Reibe (das sind die großen Löcher).
- Anschließend 1 TL Salz* zum geriebenen Rotkohl geben.
- Nun die Einmal-Handschuhe anziehen und den Rotkohl ca. 5 Minuten mit den Händen kneten.
- Danach 1 mittelgroße Zwiebel, 3 EL Kräuteressig oder Weinessig, 1 EL Pflanzenöl*, 2 EL Zucker*, Saft von 1/2 Zitrone und Pfeffer nach Geschmack hinzufügen. Alles noch einmal gut verrühren.
- Den Salat nun am besten noch über Nacht durchziehen lassen, vorzugsweise im Kühlschrank.
Anmerkungen
Nährwertangaben
Diese Angaben sind Richtwerte und wurden mittels Rezeptrechner errechnet.
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